Häufige Mängel beim TÜV: Was du vorab kontrollieren solltest

Häufige Mängel beim TÜV: Was du vorab kontrollieren solltest

Einführung in den TÜV und seine Bedeutung

Der TÜV ist in Deutschland ein fester Bestandteil des Alltags, besonders für alle Autofahrerinnen und Autofahrer. Aber was genau steckt hinter dem TÜV, warum ist er so wichtig und welche Konsequenzen drohen, wenn das eigene Fahrzeug die Prüfung nicht besteht? In diesem Artikel bekommst du einen praxisnahen Überblick darüber, worauf es wirklich ankommt.

Was ist der TÜV?

Der Begriff „TÜV“ steht für „Technischer Überwachungsverein“. Hierbei handelt es sich um unabhängige Organisationen, die im Auftrag des Staates regelmäßig prüfen, ob dein Auto noch verkehrssicher und umweltgerecht unterwegs ist. Die sogenannte Hauptuntersuchung (HU), oft einfach nur als „TÜV“ bezeichnet, ist Pflicht für nahezu jedes Kraftfahrzeug in Deutschland. Ohne eine bestandene HU darfst du dein Auto nicht im Straßenverkehr bewegen – das kann schnell teuer werden!

Warum ist der TÜV so wichtig?

Grund Bedeutung für dich
Straßensicherheit Nur Fahrzeuge, die technisch in Ordnung sind, dürfen fahren – das schützt dich und andere.
Umweltschutz Defekte Abgasanlagen oder Öllecks werden entdeckt und müssen behoben werden.
Versicherungsschutz Ohne gültigen TÜV kann deine Versicherung im Schadensfall die Leistung verweigern.
Bußgelder & Punkte Wer ohne gültige Plakette fährt, riskiert Bußgelder und sogar Punkte in Flensburg.
Folgen einer nicht bestandenen Prüfung

Besteht dein Auto den TÜV nicht, bekommst du einen Mängelbericht. Manche Mängel musst du innerhalb eines Monats beheben lassen und das Fahrzeug erneut vorführen. Fährst du trotz erheblicher Mängel weiter, riskierst du ein Bußgeld und im schlimmsten Fall sogar Stilllegung deines Autos durch die Polizei.

2. Licht und Beleuchtung: Typische Mängelquellen

Welche Beleuchtungseinrichtungen besonders oft beanstandet werden

Die Beleuchtung ist einer der häufigsten Gründe, warum Fahrzeuge beim TÜV durchfallen. Gerade in Deutschland wird auf funktionierende Lichter großen Wert gelegt – schließlich geht es um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Besonders folgende Beleuchtungseinrichtungen werden beim TÜV regelmäßig beanstandet:

Licht-/Beleuchtungsteil Häufige Mängel
Abblendlicht/Fernlicht Defekte Glühbirnen, falsche Einstellung (zu hoch/zu tief), matte Scheinwerfergläser
Bremsleuchten Ausgefallene Leuchtmittel, schlechte Sichtbarkeit bei Tageslicht
Rückleuchten Feuchtigkeit im Gehäuse, Risse, defekte Birnen
Blinker/Warnblinkanlage Unregelmäßiges Blinken, nicht funktionierende Leuchten vorne/hinten
Kennzeichenbeleuchtung Dunkelheit oder Flackern wegen Wackelkontakt oder Defekt

Wie du die Beleuchtung selbst prüfen kannst

Vor dem TÜV-Termin lohnt es sich, alle Lichter und Leuchten am Fahrzeug einmal gründlich zu testen. Das kannst du ganz einfach selbst machen – am besten zu zweit, damit jemand von außen kontrollieren kann:

  • Zündung einschalten und alle Lichter nacheinander betätigen.
  • Scheinwerfer (Abblend- und Fernlicht) auf Funktion und korrekte Höhe prüfen. Bei Unsicherheit hilft eine Markierung an der Garagenwand.
  • Kontrolliere Blinker vorn und hinten sowie die Warnblinkanlage auf gleichmäßige Funktion.
  • Tritt auf das Bremspedal, während jemand hinter dem Auto steht und die Bremslichter beobachtet.
  • Schau dir die Rückleuchten auf Risse oder Feuchtigkeit an.
  • Vergiss nicht die Kennzeichenbeleuchtung – sie wird oft übersehen!

Praxistipp vom Profi:

Oft reicht schon ein einfacher Austausch einer Glühbirne oder das Reinigen eines Steckkontakts, um einen Mangel zu beheben. Ersatzlampen gehören ins Bordwerkzeug – so bist du auch unterwegs immer vorbereitet.

Bremsen und Reifen: Sicherheit an erster Stelle

3. Bremsen und Reifen: Sicherheit an erster Stelle

Warum sind Bremsen und Reifen beim TÜV so wichtig?

Bremsen und Reifen gehören zu den wichtigsten Sicherheitskomponenten deines Autos. Beim TÜV wird hier besonders genau hingeschaut, denn schon kleine Mängel können schnell zur Durchfallquote führen. Damit du keine bösen Überraschungen erlebst, solltest du vorab selbst einen gründlichen Check durchführen.

Wie kontrollierst du deine Bremsen richtig?

  • Sichtprüfung der Bremsscheiben: Schau durch die Felgen auf die Bremsscheiben. Sind tiefe Riefen oder Roststellen sichtbar? Dann ist Handlungsbedarf angesagt.
  • Bremsbeläge prüfen: Die Belagstärke sollte mindestens 3 mm betragen. Weniger ist kritisch – dann lieber vorher tauschen lassen!
  • Bremspedal-Test: Tritt das Pedal beim Bremsen weich durch oder spürst du Vibrationen? Das kann auf verschlissene Teile oder Luft im System hindeuten.

Checkliste: Bremsen

Kriterium Was ist zu tun?
Bremsscheiben Auf Riefen, Rost und Dicke achten
Bremsbeläge Belagstärke messen (mind. 3 mm)
Bremspedal-Gefühl Fester Druckpunkt ohne Vibrationen

Reifen: Worauf kommt es an?

Auch die Reifen werden beim TÜV sehr genau unter die Lupe genommen. Abgefahrene, rissige oder falsch montierte Reifen führen oft zum Nichtbestehen der Prüfung.

  • Profiltiefe messen: Das Profil muss mindestens 1,6 mm tief sein – empfohlen werden aber 3 mm für optimalen Grip.
  • Zustand prüfen: Gibt es Risse, Beulen oder sichtbare Schäden? Dann sofort austauschen!
  • Luftdruck checken: Der korrekte Reifendruck steht meist im Tankdeckel oder in der Türinnenseite.
  • DOT-Nummer ablesen: Reifen älter als 8 Jahre solltest du unabhängig vom Zustand ersetzen.

Tabelle: Reifen-Check vor dem TÜV

Kriterium Mindestanforderung / Empfehlung
Profiltiefe > 1,6 mm (besser 3 mm)
Zustand (Risse/Beulen) Keine Beschädigungen erlaubt
Luftdruck Laut Herstellerangabe einstellen
Alter (DOT-Nummer) < 8 Jahre empfohlen
Praxistipp aus der Werkstatt:

Nimm eine 1-Euro-Münze und stecke sie ins Reifenprofil: Verschwindet der goldene Rand, passt die Profiltiefe noch! So kannst du mit einfachen Mitteln selbst überprüfen, ob deine Reifen TÜV-tauglich sind.

4. Auspuff, Abgasanlage und Umweltvorschriften

Was wird beim TÜV am Auspuff kontrolliert?

Die Prüfer beim TÜV schauen sich die komplette Abgasanlage ganz genau an. Sie achten dabei vor allem auf den Zustand des Auspuffs, aber auch auf Dichtheit, Befestigung und natürlich auf die Einhaltung der aktuellen Abgasnormen. Besonders Fahrzeuge älterer Baujahre haben hier häufiger Probleme.

Wie erkennst du undichte Stellen am Auspuff?

Undichte Stellen sind einer der häufigsten Mängel bei der Hauptuntersuchung. Hier ein paar Tipps, wie du selbst einen ersten Check machen kannst:

Was prüfen? Wie erkennst du Mängel?
Optische Kontrolle Roststellen, Löcher oder Risse am Endschalldämpfer und an den Verbindungsstellen
Klopftest Mit dem Handrücken vorsichtig klopfen – klappert es oder klingt es „hohl“, kann das auf lose Teile hindeuten
Hörprobe bei laufendem Motor Lautes Dröhnen, metallisches Klappern oder ungewöhnliche Geräusche deuten oft auf Undichtigkeiten hin
Blick unter das Auto Tropfende Flüssigkeiten oder Rußspuren rund um die Verbindungen zeigen undichte Stellen an

Warum ist die Einhaltung der Abgaswerte so wichtig?

Bei jeder Hauptuntersuchung wird geprüft, ob dein Fahrzeug die vorgeschriebenen Abgaswerte einhält. Gerade in deutschen Umweltzonen ist das extrem wichtig: Wer hier mit erhöhtem Schadstoffausstoß erwischt wird, riskiert nicht nur den TÜV-Segen zu verlieren, sondern auch Bußgelder. Moderne Diesel- und Benzinfahrzeuge werden mit OBD (On-Board-Diagnose) ausgelesen – bei älteren Modellen wird direkt am Auspuff gemessen.

Wichtige Tipps zur Selbstkontrolle vor dem TÜV:

  • Achte auf ungewöhnliche Geräusche beim Fahren – besonders beim Beschleunigen.
  • Schaue regelmäßig unter das Auto, vor allem nach dem Winter oder langen Regenperioden.
  • Lass den Auspuff reinigen und kleinere Schäden gleich beheben – das spart Ärger und Geld!
  • Bei leuchtender Motorkontrollleuchte: Unbedingt Werkstatt aufsuchen, bevor du zum TÜV fährst!

5. Karosserie, Scheiben und Spiegel: Kleinigkeiten mit großer Wirkung

Typische Mängel an Karosserie und Glasteilen beim TÜV

Beim TÜV fallen immer wieder kleine, aber entscheidende Mängel an Karosserie, Scheiben und Spiegeln auf. Viele davon werden im Alltag schnell übersehen, können aber bei der Hauptuntersuchung zu Problemen führen. Hier eine Übersicht typischer Schwachstellen:

Häufige Mängel und wie du sie erkennst

Bauteil Typische Mängel Worauf achten?
Karosserie Rost, Beulen, scharfe Kanten Kleine Roststellen besonders an Radläufen, Türen und Schwellern absuchen. Prüfen, ob Beulen scharfkantig oder gefährlich sind.
Scheiben (Front-, Seiten- & Heckscheibe) Steinschläge, Risse, Kratzer im Sichtfeld des Fahrers Sichtfeld des Fahrers prüfen: Steinschläge oder Risse hier sind ein echter Showstopper. Auch kleine Schäden können zum Durchfallen führen.
Spiegel (Außen- & Innenspiegel) Beschädigte oder lose Spiegelgläser, Gehäusebrüche Sind alle Spiegel fest und frei von Rissen? Lassen sie sich gut einstellen? Gehäuse auf Brüche kontrollieren.

Kurzcheck vor dem TÜV – So gehst du vor:

  1. Lichtverhältnisse nutzen: Bei Tageslicht rund ums Auto gehen – so entdeckst du Dellen und Lackschäden leichter.
  2. Scheiben reinigen: Nur saubere Scheiben zeigen wirklich alle Risse oder Steinschläge.
  3. Klebefolien prüfen: Tönungsfolien dürfen nicht im Sichtfeld angebracht sein und sollten keine Blasen werfen.
  4. Spiegel überprüfen: Sind die Gläser klar und die Halterungen stabil? Ein loser Spiegel ist ein häufiger Grund für Beanstandungen.
Praxistipp aus dem Alltag:

Nimm dir vor dem TÜV einen Moment Zeit für diesen Schnellcheck. Viele Kleinigkeiten lassen sich mit wenig Aufwand selbst beheben und sparen dir Geld sowie Nerven bei der Nachprüfung!

6. Innenraum und Gurtpflicht: Unterschätzte Problemzonen

Viele Autobesitzer achten vor der TÜV-Prüfung vor allem auf die Technik und den äußeren Zustand ihres Fahrzeugs. Was dabei oft vergessen wird: Auch im Innenraum gibt es zahlreiche Punkte, die beim TÜV gerne mal zu Beanstandungen führen. Besonders die Sicherheitsgurte und Warnleuchten stehen hier im Fokus der Prüfer.

Wichtige Ausstattungsdetails im Innenraum für den TÜV

Gerade bei älteren Fahrzeugen können kleine Mängel im Innenraum schnell übersehen werden – doch sie haben große Auswirkungen auf das TÜV-Ergebnis. Die nachfolgende Übersicht zeigt dir, worauf du unbedingt achten solltest:

Ausstattungsdetail Was wird geprüft? Typische Mängel
Sicherheitsgurte Funktion, Straffung, Risse, Verriegelung Gurt lässt sich nicht einrasten, Gurt franst aus, Gurtwickler defekt
Warnleuchten (Airbag, ABS etc.) Leuchtet eine Kontrollleuchte dauerhaft? Funktioniert die Selbsttestanzeige? Kontrollleuchte bleibt an, defektes Birnchen, Fehlerspeicher nicht gelöscht
Sitzverstellung Lässt sich der Sitz sicher und stabil verstellen und fixieren? Sitz rastet nicht ein, Mechanik schwergängig oder blockiert
Kopfstützen Ist die Kopfstütze vorhanden und korrekt eingestellt? Kopfstütze fehlt oder ist locker/verstellt
Spiegel (Innen- und Außenspiegel) Sind alle Spiegel vorhanden und unbeschädigt? Risse im Glas, Halterung locker oder fehlt ganz
Lenkrad und Hupe Funktioniert die Hupe? Ist das Lenkrad fest montiert? Hupe ohne Funktion, Lenkradspiel zu groß, Abnutzungen am Lenkradkranz

Tipp vom Profi: Vorab selbst checken spart Zeit und Geld!

Nimm dir vor dem TÜV-Termin ein paar Minuten Zeit und prüfe alle genannten Punkte. Gerade lose oder beschädigte Gurte sind schnell repariert – aber beim TÜV ein echtes K.-o.-Kriterium! Auch leuchtende Warnlampen sollten immer ernst genommen werden: Sie signalisieren häufig einen Fehler im System, der vorab in einer Werkstatt diagnostiziert werden sollte.

Checkliste für deinen TÜV-Innenraum-Check:

  • Sind alle Sicherheitsgurte intakt und funktionieren sie einwandfrei?
  • Brennen während der Zündung alle nötigen Kontrollleuchten kurz auf – gehen aber danach wieder aus?
  • Lassen sich Sitze und Kopfstützen ordentlich verstellen?
  • Sind alle Spiegel unbeschädigt und richtig eingestellt?
  • Funktioniert die Hupe zuverlässig?
Kurz gesagt:

Der Innenraum ist mehr als nur Komfortzone – er kann beim TÜV entscheidend sein! Wer hier sorgfältig kontrolliert, geht entspannter in die Prüfung.

7. Fazit: Mit guter Vorbereitung stressfrei durch den TÜV

Ein Besuch beim TÜV muss kein Stressfaktor sein, wenn du dich gut vorbereitest. Viele der häufigsten Mängel, die bei der Hauptuntersuchung festgestellt werden, lassen sich mit einfachen Checks im Voraus vermeiden. Dadurch sparst du nicht nur Zeit, sondern auch bares Geld und Nerven.

Warum regelmäßige Checks so wichtig sind

Regelmäßige Kontrolle deines Fahrzeugs hilft dabei, typische Mängel frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Das schützt dich vor Überraschungen beim TÜV und verhindert unnötige Reparaturkosten. Besonders ältere Fahrzeuge profitieren von einer kontinuierlichen Wartung.

Checkliste: Häufige Mängel und was du prüfen solltest

Kategorie Typische Mängel Praxistipp zur Kontrolle
Beleuchtung Defekte Scheinwerfer, Brems- & Rücklichter Lichter einschalten & rundum prüfen, ggf. Glühbirnen tauschen
Bremsen Unregelmäßige Bremswirkung, verschlissene Beläge/Scheiben Bremstest auf leerer Strecke; Geräusche oder schwammiges Pedal beachten
Reifen Zu wenig Profil, Risse oder Beschädigungen Profiltiefe messen (mind. 1,6 mm), auf Fremdkörper achten
Fahrwerk & Lenkung Spiel in der Lenkung, ausgeschlagene Gelenke Kurz lenken im Stand; Knacken oder Spiel spüren?
Abgasanlage Undichtigkeiten, laute Geräusche, Rostschäden Unter das Auto schauen; ungewöhnliche Geräusche beachten
Sicht & Sicherheit Scheibenwischer defekt, Flüssigkeiten leer, beschädigte Scheiben Wischer testen, Scheibenwaschflüssigkeit auffüllen, Steinschläge prüfen
Papiere & Ausstattung Warnweste fehlt, Verbandskasten abgelaufen, Warndreieck fehlt Ausrüstung checken und ggf. erneuern/ergänzen (Ablaufdatum beachten!)
Praxistipp vom Profi:

Nimm dir vor dem TÜV-Termin ein paar Minuten Zeit für einen Rundgang um dein Auto – idealerweise mit dieser Checkliste in der Hand. Kleinere Reparaturen wie Lampentausch oder Auffüllen von Flüssigkeiten kannst du oft selbst erledigen oder günstig in der Werkstatt machen lassen. So gehst du entspannt zum TÜV und reduzierst das Risiko eines Durchfallens deutlich.

Denn letztlich gilt: Wer sein Auto regelmäßig pflegt und kontrolliert, bleibt länger mobil – ohne böse Überraschungen beim TÜV!