Checkliste vor der Hauptuntersuchung: So bereitest du dein Auto optimal vor

Checkliste vor der Hauptuntersuchung: So bereitest du dein Auto optimal vor

1. Wichtige Fahrzeugpapiere bereithalten

Bevor du zur Hauptuntersuchung (HU) fährst, ist es besonders wichtig, alle relevanten Fahrzeugpapiere vollständig und aktuell dabei zu haben. Ohne diese Unterlagen kann die HU nicht durchgeführt werden und du müsstest einen neuen Termin vereinbaren. Damit du bestens vorbereitet bist, findest du hier eine Übersicht der wichtigsten Dokumente sowie Tipps zur Überprüfung:

Welche Dokumente brauchst du für die HU?

Dokument Bedeutung Tipp zur Prüfung
Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) Nachweis über die Zulassung des Fahrzeugs Ist das Dokument lesbar und aktuell? Liegt es im Original vor?
Bericht der letzten HU oder AU (Abgasuntersuchung), falls vorhanden Beleg über die vorherigen Untersuchungen Sind alle Berichte vorhanden? Besonders wichtig bei älteren Autos.
Betriebserlaubnisse und Einbaubescheinigungen für Sonderumbauten (z. B. Anhängerkupplung, Felgen) Nachweis für genehmigte Umbauten am Fahrzeug Sind alle Änderungen eingetragen und dokumentiert?

So prüfst du, ob alles vollständig und aktuell ist:

  • Kontrolliere deine Unterlagen rechtzeitig: Am besten schaust du schon einige Tage vor dem Termin nach, ob alle Dokumente griffbereit und in gutem Zustand sind.
  • Korrigiere fehlende oder unleserliche Papiere: Sollte etwas fehlen oder beschädigt sein, kannst du noch bei der Zulassungsstelle Ersatz beantragen.
  • Achte auf aktuelle Angaben: Prüfe z. B., ob deine Adresse auf dem Fahrzeugschein korrekt ist. Änderungen müssen rechtzeitig gemeldet werden.
  • Lege die Papiere gut sichtbar ins Auto: So hast du sie beim Termin direkt parat und sparst Zeit.

Tipp aus der Praxis:

Viele Familien bewahren die Fahrzeugdokumente in einer kleinen Mappe im Handschuhfach auf – so geht nichts verloren und jeder weiß, wo sie zu finden sind!

2. Beleuchtung und Elektrik kontrollieren

Die richtige Funktion aller Lichter und elektrischen Komponenten ist ein wichtiger Punkt bei der Hauptuntersuchung (HU). Schon kleine Defekte können zu einem „Mangel“ führen, deshalb lohnt sich eine gründliche Kontrolle vorab. Hier findest du praktische Tipps, wie du Scheinwerfer, Blinker, Bremslichter und die Hupe überprüfst – einfach und verständlich erklärt.

Lichtanlage Schritt für Schritt prüfen

Bevor es zur HU geht, solltest du die komplette Beleuchtung deines Autos testen. Eine zweite Person kann dir dabei helfen, aber vieles lässt sich auch allein kontrollieren. Damit du nichts vergisst, haben wir eine übersichtliche Checkliste für dich vorbereitet:

Komponente Prüfung Typische Probleme
Abblendlicht Einschalten und auf gleichmäßige Ausleuchtung achten Birne defekt, Streuscheibe blind
Fernlicht Funktion testen, Kontrollleuchte im Armaturenbrett prüfen Keine Reaktion beim Umschalten
Standlicht/Parklicht An- und ausschalten; vorne/hinten kontrollieren Leuchtmittel defekt, Fassung locker
Blinker vorne/hinten/seitlich Nacheinander aktivieren; Blinkfrequenz beobachten (zu schnell = Birne defekt) Blinkerbirne kaputt, Wackelkontakt
Bremslichter Bei getretenem Bremspedal leuchten alle? Defekte Glühlampe oder Schalter am Pedal
Nebelscheinwerfer/-schlussleuchte (falls vorhanden) An- und ausschalten; Sichtbarkeit prüfen Birne defekt oder falsch eingesetzt
Kennzeichenbeleuchtung Dunkelheit simulieren oder abdecken und Licht einschalten; Nummernschild muss gut erkennbar sein! Lampen aus, Steckverbindung korrodiert
Rückfahrscheinwerfer Gang einlegen (bei gedrückter Kupplung) und leuchtet das Licht? Lampendefekt oder Schalterproblem am Getriebe
Warnblinkanlage Taste drücken: Alle Blinker leuchten gleichzeitig? Ampel blinkt nicht korrekt oder nur teilweise
Innenbeleuchtung (optional) Türen öffnen – geht das Licht an? Funktioniert auch die Kofferraumbeleuchtung? Lampen kaputt oder Schalter beschädigt
Hupe Kurz drücken – klarer Ton? Kabelbruch, Sicherung durchgebrannt oder Defekt am Hupenknopf

Tipps für den Alltag:

  • Ersatzbirnen im Handschuhfach sind nie verkehrt – besonders bei älteren Fahrzeugen.
  • Achte darauf, Lampen immer mit sauberen Händen einzubauen – Fettflecken können die Lebensdauer verkürzen.
  • Sind Gläser der Scheinwerfer beschlagen oder trüb? Spezielle Reinigungsmittel bringen oft klare Sicht zurück.
  • Kurz vor der Prüfung kannst du alle Lichter nochmal auf einem Parkplatz checken – so gehst du auf Nummer sicher.

Wichtig zu wissen:

Licht- und Elektrikprobleme gehören zu den häufigsten Mängeln bei der Hauptuntersuchung in Deutschland. Nimm dir daher etwas Zeit für diese Checks – so sparst du Nerven und unnötige Nachprüfungen. Und denk daran: Auch kleine Reparaturen kannst du oft selbst erledigen oder in einer Werkstatt deines Vertrauens günstig beheben lassen.

Bremsen und Reifen überprüfen

3. Bremsen und Reifen überprüfen

Warum sind Bremsen und Reifen so wichtig?

Bremsen und Reifen gehören zu den wichtigsten Sicherheitskomponenten deines Autos. Bei der Hauptuntersuchung (HU) werden sie besonders genau geprüft. Mit ein paar einfachen Handgriffen kannst du bereits vor dem Termin feststellen, ob alles in Ordnung ist oder ob Handlungsbedarf besteht.

So prüfst du deine Reifen selbst

1. Profiltiefe messen

In Deutschland ist eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm gesetzlich vorgeschrieben. Für mehr Sicherheit empfehlen Experten jedoch mindestens 3 mm.

Reifenposition Empfohlene Profiltiefe Wie prüfen?
Vorderreifen > 3 mm Mit einer 1-Euro-Münze: Der goldene Rand sollte im Profil verschwinden.
Hinterreifen > 3 mm Ebenfalls mit der Münze oder einem Profiltiefenmesser.

2. Luftdruck kontrollieren

Der richtige Reifendruck sorgt nicht nur für Sicherheit, sondern spart auch Sprit und schont die Reifen. Die Angaben zum empfohlenen Luftdruck findest du meist auf einem Aufkleber im Tankdeckel oder an der Fahrertür.

  • Luftdruck immer bei kalten Reifen messen.
  • An jeder Tankstelle gibt es Luftdruckprüfer – nutze sie regelmäßig!
  • Achte darauf, dass alle vier Reifen gleichmäßig aufgepumpt sind.

3. Zustand der Reifen begutachten

Untersuche die Lauffläche und die Seitenwände auf:

  • Risse oder Schnitte im Gummi
  • Beulen oder sichtbare Verformungen
  • Unregelmäßige Abnutzung (könnte auf falschen Reifendruck oder Achsprobleme hinweisen)

Bremsen selbst prüfen – so geht’s ganz einfach

1. Sichtprüfung der Bremsbeläge und Bremsscheiben

  • Blick durch die Felge: Ist noch ausreichend Bremsbelag vorhanden (mindestens 3-4 mm)?
  • Sind die Bremsscheiben frei von tiefen Rillen oder Rost?

2. Bremsverhalten testen

  • Mache eine kurze Probefahrt auf einem sicheren Gelände.
  • Bremst das Auto gleichmäßig und ohne Ziehen zur Seite?
  • Sind keine ungewöhnlichen Geräusche wie Quietschen oder Schleifen zu hören?
Tipp für Familien: Kinder sollten beim Prüfen der Bremsen aus Sicherheitsgründen nicht im Auto sein.

4. Flüssigkeitsstände checken

Bevor dein Auto zur Hauptuntersuchung geht, solltest du unbedingt die wichtigsten Flüssigkeitsstände kontrollieren. Denn ausreichende und saubere Flüssigkeiten sind nicht nur für die Sicherheit wichtig, sondern auch ein entscheidendes Kriterium bei der HU. Damit du nichts vergisst, haben wir dir eine praktische Übersicht zusammengestellt.

Kühlwasser prüfen und nachfüllen

Das Kühlwasser sorgt dafür, dass dein Motor nicht überhitzt. Prüfe den Stand am besten bei kaltem Motor. Der Behälter hat meist eine Markierung für „min“ und „max“. Liegt der Pegel darunter, fülle destilliertes Wasser oder spezielle Kühlflüssigkeit nach. Wichtig: Nur mit geeignetem Mittel nachfüllen – das schützt vor Frost und Korrosion!

Ölstand kontrollieren

Motoröl schmiert alle wichtigen Teile im Motor. Ein zu niedriger Ölstand kann schwere Motorschäden verursachen. So gehst du vor:

Schritt Beschreibung
1. Auto eben abstellen Warte einige Minuten nach dem Abstellen, damit das Öl in die Wanne läuft.
2. Ölmessstab herausziehen Mit einem Tuch abwischen, dann wieder ganz einstecken.
3. Nochmals herausziehen Jetzt den Ölstand an der Markierung ablesen.
4. Bei Bedarf Öl nachfüllen Achte auf die richtige Ölsorte laut Betriebsanleitung.

Scheibenwischwasser auffüllen

Klare Sicht ist Pflicht! Prüfe daher regelmäßig das Scheibenwischwasser und fülle gegebenenfalls nach – besonders im Winter empfiehlt sich ein Frostschutzmittel. So bist du immer sicher unterwegs und vermeidest Beanstandungen bei der HU.

Tipp aus dem Alltag

Ein kleiner Vorrat an Scheibenreiniger oder Öl im Kofferraum kann unterwegs sehr praktisch sein – besonders auf längeren Fahrten mit der Familie!

Weitere wichtige Flüssigkeiten im Überblick:
Flüssigkeit Bedeutung
Bremsflüssigkeit Sorgt für sicheres Bremsen; sollte zwischen min/max stehen.
Kühlflüssigkeit Schützt den Motor vor Überhitzung und Frost.
Servolenkungsöl (bei älteren Modellen) Für leichtgängige Lenkung; Stand prüfen nicht vergessen.

Sind alle Flüssigkeiten aufgefüllt und geprüft, bist du einen großen Schritt näher an einer erfolgreichen Hauptuntersuchung!

5. Karosserie und Scheiben begutachten

Worauf Sie bei Rost, Dellen oder Steinschlägen achten sollten

Vor der Hauptuntersuchung ist es besonders wichtig, den Zustand der Karosserie und der Scheiben genau zu prüfen. Schon kleine Mängel wie Roststellen, Dellen oder Steinschläge können bei der HU zu Problemen führen. Achten Sie darauf, dass Ihr Auto nicht nur sicher, sondern auch äußerlich in einem ordentlichen Zustand ist. Gerade in Deutschland wird auf die Verkehrssicherheit und die Optik großen Wert gelegt.

Typische Problemstellen an der Karosserie

Stelle am Fahrzeug Häufige Schäden Tipp zur Überprüfung
Türen & Kotflügel Dellen, Kratzer, Rostblasen Mit der Handkante sanft abtasten und auf Verfärbungen achten
Schweller & Radläufe Rost, Durchrostungen Genau hinschauen – besonders bei älteren Autos!
Frontscheibe Steinschläge, Risse Kleine Steinschläge mit einer Münze abdecken? Dann besser reparieren lassen!
Scheinwerfer & Rückleuchten Risse, Feuchtigkeitseintritt Licht einschalten und auf Beschlag oder dunkle Stellen prüfen

Kleine Schäden schnell selbst beheben?

Kleinere Dellen lassen sich oft mit einfachen Werkzeugen aus dem Baumarkt herausdrücken. Für kleine Lackschäden gibt es Lackstifte im Fachhandel – damit können Sie Kratzer zumindest notdürftig abdecken und so Rost verhindern. Steinschläge in der Frontscheibe sollten unbedingt vor der HU von einer Fachwerkstatt geprüft werden; viele Versicherungen übernehmen die Kosten sogar.

Kurz-Check für zuhause:
  • Dellen prüfen: Mit Licht aus verschiedenen Winkeln auf den Lack schauen.
  • Kratzer & Lackschäden: Sind sie bis aufs Metall? Dann sofort versiegeln!
  • Scheiben kontrollieren: Sichtfeld frei von Rissen oder tiefen Kratzern?
  • Scheinwerferglas: Keine groben Risse oder starke Trübung?
  • Türen und Hauben: Lassen sich alle problemlos öffnen und schließen?

Mit ein wenig Aufmerksamkeit und Pflege können Sie viele kleinere Probleme schon vor der HU beseitigen – das spart Zeit, Nerven und manchmal auch Geld!

6. Sicherheitsausstattung kontrollieren

Warum ist die Sicherheitsausstattung so wichtig?

Bevor du zur Hauptuntersuchung fährst, solltest du unbedingt prüfen, ob alle vorgeschriebenen Sicherheitsutensilien in deinem Auto vorhanden und einsatzbereit sind. In Deutschland gibt es klare Vorschriften, was im Fahrzeug mitgeführt werden muss. Diese Ausstattung kann bei einer Kontrolle oder im Notfall entscheidend sein – und wird bei der HU ebenfalls überprüft.

Was muss laut deutscher Vorschrift ins Auto?

Pflichtausstattung Beschreibung Worauf achten?
Verbandskasten Ein Erste-Hilfe-Kasten nach DIN 13164. Verfallsdatum prüfen; Inhalt vollständig und unbeschädigt?
Warndreieck Dient zur Absicherung der Unfallstelle. Leicht erreichbar? Unversehrt und funktionsfähig?
Warnweste(n) Mindestanzahl: 1 Weste, besser eine pro Insasse. Nach EN ISO 20471 zertifiziert; griffbereit im Fahrzeuginnenraum?

Tipp für Familien:

Wenn ihr öfter als Familie unterwegs seid, empfiehlt es sich, für jedes Familienmitglied eine Warnweste dabei zu haben. So ist im Ernstfall jeder gut sichtbar und sicher.

Sicherheitsausstattung leicht auffindbar verstauen

Achte darauf, dass Verbandskasten, Warndreieck und Warnwesten nicht tief im Kofferraum oder unter dem Gepäck vergraben sind. Im Notfall zählt jede Sekunde! Am besten legst du die Warnwesten direkt in die Türfächer oder unter die Sitze. Das Warndreieck sollte schnell herausnehmbar sein, der Verbandskasten darf nicht beschädigt oder abgelaufen sein.

7. Probefahrt und letzte Checks

Warum eine Probefahrt vor der Hauptuntersuchung sinnvoll ist

Eine kurze Probefahrt ist ein wichtiger Schritt, bevor du dein Auto zur Hauptuntersuchung (HU) bringst. Während der Fahrt kannst du nicht nur überprüfen, ob alles wie gewohnt funktioniert, sondern entdeckst auch kleine Mängel, die im Alltag oft übersehen werden. Schon wenige Minuten auf der Straße helfen dir dabei, versteckte Probleme rechtzeitig zu erkennen.

Typische Punkte, die bei einer Probefahrt auffallen können:

Was prüfen? Worauf achten?
Bremsen Ziehen sie gleichmäßig? Gibt es Geräusche beim Bremsen?
Lenkung Lässt sich das Lenkrad leicht bewegen? Gibt es Spiel oder Vibrationen?
Federung/Stoßdämpfer Poltert oder wackelt das Auto ungewöhnlich?
Motorgeräusche Läuft der Motor ruhig? Gibt es ungewohnte Klänge?
Beleuchtung & Elektrik Funktionieren Blinker, Licht und Warnblinkanlage?

Letzte Checks vor dem HU-Termin: Was darf nicht vergessen werden?

Neben der Probefahrt gibt es noch einige kleine, aber wichtige Kontrollpunkte. Diese Dinge lassen sich oft schnell überprüfen und sorgen dafür, dass du beim HU-Termin keine bösen Überraschungen erlebst.

Kleine Checkliste für den letzten Schliff:
  • Sind alle Scheiben sauber und frei von Rissen oder Steinschlägen?
  • Sind die Wischerblätter funktionsfähig und sauber?
  • Sind alle Spiegel intakt und richtig eingestellt?
  • Liegen Warndreieck, Verbandkasten und Warnweste griffbereit im Auto?
  • Sind die Reifen in gutem Zustand – Profiltiefe mindestens 1,6 mm?
  • Sind Kennzeichen gut lesbar und fest montiert?
  • Sind eventuelle Kontrollleuchten im Cockpit ausgeschaltet?

Mit dieser kurzen Probefahrt und dem letzten Check bist du bestens vorbereitet und kannst beruhigt zur Hauptuntersuchung fahren.